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Raubkopie am Kiekeberg

In ewiger Erinnerung wird wohl die Dame bleiben, die nach dem Konzert im Freilichtmuseum am Kiekeberg mit einem Autogrammwunsch zu uns an die Bühne kam und mir dann eine selbstgebrannte CD vor die Nase hielt. Sie sah nicht ärmlich aus, die Dame, sowie das ganze Publikum eher aus den besseren Kreisen des Hamburger Speckgürtels zu kommen schien. Ein Unrechtsbewusstsein schien ihr nicht in den Sinn gekommen zu sein, doch offensichtlich muß ich derart entgeistert gekuckt haben, daß ihr schlagartig die Schändlichkeit ihres Tuns deutlich wurde und sie errötete.

Zu spät: Sie war bloßgestellt, denn auch auch die Umstehenden hatten längst mitbekommen, was hier passierte. Sie stammelte, daß Sie doch auch ein Original zu Hause haben würde, und diese hier lediglich eine Sicherheitskopie wäre, es fiel ihr sichtlich schwer, einfach zuzugeben, daß sie uns fahrende Sänger schlichtweg um unseren verdienten Lohn bringen wollte.

Das einzig positive daran ist, daß es ihr womöglich heute noch heiß und kalt über den Rücken läuft, wenn sie eine Raubkopie brennen will und daß dies bis heute der einzige Fall war, bei dem jemand so dreist war, auch noch Autogramme auf sein Raubgut haben zu wollen.